
Einleitung / Top Learnings
Welche Funktionen und Einsatzbereiche Sponsored Products, Sponsored Brands und Amazon DSP haben
Wofür welches Format besonders geeignet ist (z. B. Umsatz, Markenbekanntheit, Reichweite)
Ab welchem Budget und wann sich der Einstieg lohnt
Wie Ihr die Formate clever kombiniert für eine Full‑Funnel‑Strategie
Häufige Fragen & Antworten rund um Amazon Ads
1. Überblick über die Formate
1.1 Sponsored Products
Das “klassische” Amazon PPC‑Format. Ihr bewerbt einzelne Produkte mit Keyword-, ASIN- oder Kategorie-Targeting. Die Anzeigen erscheinen in Suchergebnissen, auf Produktdetailseiten und im Feed.
Gebührenmodell: CPC (Cost per Click).
Ziel: möglichst direkte Conversion / Umsatzsteigerung.
Stärken:
Relativ einfacher Einstieg
Hohe Conversionwahrscheinlichkeit (Käufer ist oft schon im Kaufmodus)
Gute Steuerbarkeit (Gebote, Negative Keywords, ASIN‑Ausschlüsse)
Limitierungen:
Reichweite bleibt innerhalb von Amazon
Konkurrenz bei starken Keywords kann teuer werden
Branding‑Effekte sind eingeschränkt
1.2 Sponsored Brands
Diese Anzeigen verbinden Marke & Produkte: Logo, Überschrift, mehrere Produkte oder auch Videos / Lifestyle‑Bilder. Platzierung: prominent oberhalb der Suchergebnisse, mittig in Ergebnissen oder auf Produktseiten (z. B. „Ähnliche Marken“)
Ziel: Markenbekanntheit, Cross-Selling, Kundenbindung.
Stärken:
Emotionaler & markenorientierter Ansatz
Möglichkeit, mehrere Produkte / Kollektionen zu bewerben
Branding-Effekt und Traffic zum Brand Store
Limitierungen:
CTR und Conversionrate oft niedriger als bei Sponsored Products (im Durchschnitt)
Höheres Risiko falscher Ausrichtung: Bei schlechter Gestaltung entstehen Streuverluste
Muss gut optimiert werden, um performant zu sein
Beispielsweise zeigt eine Analyse, dass die durchschnittliche Klickrate (CTR) bei Sponsored Products ~ 0,42 % beträgt, bei Sponsored Brands ~ 0,38 %.
Zudem liegt die Conversion Rate bei Sponsored Products tendenziell höher als bei Brands.
Doch: Wenn beide Formate kombiniert werden, haben Werbetreibende laut internen Amazon‑Analysen ihren Umsatz gegenüber reiner Sponsored Products Nutzung um ca. 15 % gesteigert.
1.3 Amazon DSP (Demand‑Side Platform)
DSP ist Amazons Programmatic Advertising Tool zur Ausspielung von Display-, Video- und Audio-Ads sowohl innerhalb als auch außerhalb von Amazon (z. B. auf Drittseiten, Apps, auf Amazon-eigenen Kanälen wie Fire TV, Twitch etc.).
Gebührenmodell: meist CPM (Cost per Mille, pro 1000 Impressionen).
Es gibt zwei Varianten: Self-Service oder Managed-Service (durch Amazon). Bei Managed Service ist oft ein höheres Mindestbudget nötig.
Stärken:
Reichweite weit über Amazon hinaus
Tiefes Targeting (demografisch, verhaltensbasiert, Kontext, Lookalike, Retargeting etc.)
Multi‑Format (Video, Audio, Native Ads)
Ideal fürs Branding, Reichweitenaufbau, Segmentausweitung
Limitierungen:
Größere Einstiegshürde (Budget, Komplexität)
Kein unmittelbarer Pay-per-Click‑Mechanismus (man bezahlt für Impressionen)
Performance-Analyse erfordert Know-how
Ein Beispiel: Bei DSP werden auch Zielgruppen erreicht, die nicht aktiv auf Amazon einkaufen, was klassischen Sponsored Ads nicht möglich ist.
2. Wann welches Format sinnvoll einsetzen
Ziel / Phase im Funnel | Empfehlungsformat | Argumentation / Hinweise |
---|---|---|
Performance / Umsatzsteigerung | Sponsored Products | Der Nutzer ist bereits in der Kaufabsicht, Stichworte passen gut, hoher Conversion‑Hebel. |
Markenbekanntheit, Brand Awareness | Sponsored Brands | Sichtbare Markenbotschaft + mehrere Produkte → emotionale Verbindung & Wiedererkennung. |
Reichweite & neue Zielgruppen, Cross‑Channel | Amazon DSP | Erreicht auch außerhalb von Amazon, targetiert Zielgruppen über Kanäle hinweg. |
Retargeting bestehender Besucher / Kaufinteressenten | DSP + Sponsored Display (als ergänzendes Format) | Z. B. DSP zur Reichweite, Sponsored Display (innerhalb Amazon) zur Rückführung. |
Kleine Budgets / Einstieg | Sponsored Products → Brands | DSP erst bei ausreichend Budget & Erfahrung sinnvoll. |
Budget & Einstieg
Sponsored Products und Sponsored Brands können bereits mit vergleich kleinen Budgets genutzt werden (z. B. ab einigen 100 €/Monat), da CPC-basiert.
Bei DSP wird oft von höheren Budgets ausgegangen. Einige Quellen nennen Mindestbudgets von mehreren tausend Euro oder mehr, je nach Variante (Managed vs. Self-Service).
Auch bei DSP besteht oft ein Mindestvolumen oder Mindestgesamtinvestition (besonders bei Managed Service)
Zeitlicher Einsatz / Phasenbezug
In der Einführungsphase eines Produkts: zunächst Sponsored Products + ggf. Sponsored Brands
In Wachstumsphase: Beibehaltung der PPC-Formate + schrittweiser Aufbau DSP
In der Scale-Phase: voll integrierte Strategie mit DSP als Branding & Reichweitenmotor, PPC als Conversion-Hebel
3. Kombination & Integrationsstrategien (Full‑Funnel)
Ein Ansatz, der sich bewährt: Zwei Ebenen kombinieren
Obere Funnel-Ebene / Awareness: DSP läuft mit reichweitenstarken Anzeigen (Display, Video), um neue Zielgruppen anzusprechen
Mittlere / Retargeting-Ebene: DSP oder Sponsored Display bringt User zurück, die Interesse gezeigt haben
Unterste Funnel-Ebene / Conversion: Sponsored Products für unmittelbaren Verkauf
Ein Beispiel: Ihr startet mit einer DSP-Kampagne, um Eure Marke bei relevanten Zielgruppen sichtbar zu machen. Parallel laufen Sponsored Products‑Kampagnen zu Top‑Produkten. Nutzer, die via DSP oder Display‑Anzeigen Eure Produkte gesehen haben, werden später über Sponsored Display oder Products erneut angesprochen.
Diese Strategie erlaubt eine möglichst nahtlose Customer Journey über Awareness → Consideration → Conversion.
4. Praxisbeispiele nach Branche
Elektronik / Gadgets:
Neue Produktinnovationen mit DSP (z. B. Videoanzeigen auf Technikblogs), parallel Sponsored Products für Zugänge bei Keyword-Suchen.Kosmetik / Beauty:
Markenbildung durch Sponsored Brands + DSP in Lifestyle-Umfeldern, PPC für Bestsellerprodukte.Haushaltswaren / Küchen:
DSP für Reichweite außerhalb von Amazon (z. B. in Kochblogs), Sponsored Products für die konkreten Produkte.Sport / Outdoor:
DSP auf Sport‑Apps, Videos auf Streaming-Diensten, PPC-Anzeigen für Zubehör mit hoher Conversion‑Rate.
Fazit
Die Wahl zwischen Sponsored Products, Sponsored Brands und Amazon DSP muss strategisch erfolgen – basierend auf Ziel, Budget und Reifegrad Eurer Marke. Sponsored Products sind ideal für direkte Umsätze, Sponsored Brands stärken Eure Markenpräsenz und Tapezierungen Eurer Produktwelt, DSP erweitert Eure Reichweite auf externe Kanäle und dient dem Branding und Targeting über Amazon hinaus. Der clevere Einsatz aller drei Formate im Zusammenspiel bietet das größte Potenzial für Wachstum und Effizienz.
Wichtigste Erkenntnisse
Sponsored Products = Performance/Taktik → ideal für direkte Verkäufe
Sponsored Brands = Branding & Cross‑Selling → mehrere Produkte & Markenwirkung
DSP = Reichweite & Zielgruppenerweiterung → über Amazon hinaus
Einstieg in DSP nur mit entsprechendem Budget & Expertise sinnvoll
Kombination der Formate (Full‑Funnel‑Strategie) bringt meist die besten Ergebnisse
Eine kleine Auswahl von Kunden, die wir erfolgreich beraten
